Die einzig artgerechte Form einer
Ernst Ferstl
fruchtbringenden Auseinandersetzung ist das sich Zusammensetzen.
Menschen sind in den letzten 75 Jahren einer atemberaubenden Entwicklung ausgesetzt. Tempo und Flexibilität verlangen vom Einzelnen, was der Mensch im Grunde nicht ist. Anpassung ist nur begrenzt möglich, Belastungsreaktionen oft die Folge mit schwerwiegenden Konsequenzen für die körperliche und vor allem psychische Gesundheit. Menschen, die sich zusätzlich noch mit den Folgen von Trauma auseinandersetzen, sind meinen Beobachtungen nach verstärkt gefordert, ihren Umgang damit zu finden.
So wie man eine Sumpfdotterblume nicht in die Wüste verpflanzen kann, so kann sich der Mensch nicht allen Lebensbedingungen anpassen. Jeder Mensch hat seine spezifischen Bedürfnisse, die man in der Bedürfnispyramide nach Maslow findet.
Menschen mit Traumatisierungen hingegen entwickeln oft noch einmal spezielle Ausprägungen von Bedürfnissen. Diese gilt es zu erkennen, zu beantworten, bis der Mensch gelernt hat, für sich selber zu sorgen.
Was ich immer wieder beobachten konnte, war der große Wunsch nach Ruhe und Entschleunigung. Durch Langsamkeit, Muße, Achtsamkeit den eigenen kreativen Regungen folgen zu können, als Weg zur Heilung und einem artgerechten Leben in Balance zwischen Anforderung und Entspannung.